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Aktualisierung von 23.8.2021 unter Impfung Kinder

 

Fragen rund um die Pandemie (Stand 20.5.2021: in Deutschland sind seit Beginn der Pandemie 87.000 Menschen an oder mit COVID19 gestorben; das mediane Alter der Verstorbenen liegt gemäß RKI bei 84 Jahren; heute wurden die Impfstoffe in Bayern für alle Bürger freigegeben; viele Kinder in Bayern waren seit 5 Monaten praktisch nicht mehr in der Schule)

Seit mehr als einem Jahr dominiert das Thema Corona das Leben der Menschen und auch viele Gespräche in unserer Praxis. Ich bekomme oft Fragen gestellt, die ich im Rahmen der Sprechstunde nicht in der nötigen Ausführlichkeit beantworten kann. Ich möchte deshalb Stellung nehmen zur Impfung und zur Situation von Kindern und Jugendlichen, ohne den Anspruch zu erheben, dass dies die einzige richtige Einschätzung ist. Für persönliche Fragen zu Corona stehe ich meinen Patienten natürlich weiterhin in der Sprechstunde zur Verfügung. 

Mein Mitgefühl gilt allen Menschen, die selbst oder in Ihrer Familie miterleben mussten, welche schlimmen Krankheitsverläufe SarsCoV2 verursachen kann, aber auch denen, die unter den Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie leiden.

Ich befürchte, dass diese Pandemie zu einer Spaltung unserer Gesellschaft führt durch immer größere Gegensätze zwischen Befürwortern und Gegnern der Maßnahmen, zwischen Impfwilligen und Impfgegnern, zwischen wohlhabenden und gesunden Menschen (denen die Pandemie oft wenig ausmacht) und einsamen, kranken oder armen Menschen, die besonders leiden.

Ich wünsche mir eine offene Diskussion, in der sich jeder traut, seine Meinung zu sagen, ohne Angst, dass ihm hierdurch Nachteile entstehen. Die an den politischen Entscheidungen und der öffentlichen Diskussion beteiligten Personen sollten sich auf objektive wissenschaftliche Daten berufen und vorhandene Interessenskonflikte (wirtschaftliche, berufliche oder private Vorteile bei Umsetzung der vertretenen Position) darlegen. Die von den zuständigen Behörden erfassten Daten zur Pandemie sind dringend verbesserungswürdig. Ich distanziere mich von Kritikern der Maßnahmen, wenn diese sich auf nicht belegbare Behauptungen stützen.

Mein Interesse als Arzt ist, dass ich meine Patienten vor einen schweren Verlauf einer SarsCoV2 Infektion schütze. Ich möchte unnötige Ängste meiner Patienten (sei es vor der Impfung oder vor der Infektion) reduzieren. Als Bürger erwarte ich, dass unsere Grundrechte ohne Bedingungen erhalten bleiben und nur dann eingeschränkt werden, wenn dies verhältnismäßig, wissenschaftlich begründet, zeitlich limitiert und mit einem klar definierten Ziel verbunden ist. Als Vater von zwei Kindern beschäftigt mich vor allem, dass die Bedürfnisse unserer Kinder in dieser Pandemie nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Meine Stellungnahme zum Deutschen Ärztetag 2021 (hier im Video)

Letzte Woche wurde am Deutschen Ärztetag von gut 200 Delegierten eine Impfstrategie für Kinder gefordert, da "das Recht auf Bildung im nächsten Winter nur mit einer rechtzeitigen COVID-19-Impfung gesichert werden könne". Ich gehöre zu den zahlreichen Ärzten, die sich von dieser Forderung distanzieren (siehe hier und hier).

Alle Impfstoffe gegen COVID19 haben bisher nur eine Notfallzulassung, das bedeutet, dass wichtige Daten zu Sicherheit und vor allem zur Dauer der Wirksamkeit bei den geimpften Erwachsenen ausstehend sind. Eine Notfallzulassung ist gemäß EU Richtlinie nur dann möglich, wenn für den Geimpften (nicht für die Allgemeinheit!) der zu erwartende Nutzen größer ist als mögliche Nebenwirkungen. Dies trifft auf ältere Menschen und Vorerkrankte zu, bei denen ich eine Impfung empfehle und durchführe, nicht aber für Kinder, die ein extrem geringeres Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Ich lehne zum jetzigen Zeitpunkt eine Impfung von Kindern und eine indirekte Impfpflicht über Ausgrenzung von Nicht-Geimpften ab. Kinder haben durch die fortbestehenden Einschränkungen des Kindergarten- und Schulbetriebs keinen Nutzen, sie sind selbst keine relevanten Treiber der Pandemie (siehe hier und hier), die negativen Folgen durch diese Maßnahmen für Kinder sind aber immens.

Deshalb fordere ich: Gebt den Kindern Ihre Rechte zurück! Lasst Sie ohne Verpflichtung zu Test oder Impfung wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen! Lasst Sie ohne Beschränkungen gemeinsam Spielen und Sport treiben!

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